Am 6. Juni fand der bundesweite Sehbehindertentag statt. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) stellte das Motto in den Mittelpunkt: „Touchscreens – Barrieren erkennen und beseitigen.“ Ein Thema, das auch viele obdachlose Menschen betrifft. Sie sind immer häufiger auf digitale Angebote angewiesen – doch wenn diese nicht barrierefrei sind, bleiben wichtige Informationen unerreichbar. Warum digitale Barrierefreiheit alle angeht.


Touchscreens: Eine unsichtbare Hürde für viele
Touchscreens sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob am Fahrkartenautomaten, beim Self-Checkout im Supermarkt oder bei der Bedienung von Haushaltsgeräten – sie sind allgegenwärtig. Doch für Menschen mit Sehbehinderung stellen sie häufig unüberwindbare Hindernisse dar. Fehlende taktile Rückmeldungen, unzureichende Kontraste und nicht vorhandene Sprachausgaben machen die Nutzung schwierig oder gar unmöglich.
MEHRBLICK unterstützt Menschen, die oft übersehen werden
Obdachlose und bedürftige Menschen mit Sehbehinderungen stehen vor besonderen Herausforderungen. Viele von ihnen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung oder können sich eine Brille nicht leisten. MEHRBLICK setzt sich seit 2016 dafür ein, diesen Menschen zu helfen. In kostenlosen Brillen-Sprechstunden in Hamburg, Berlin, Hannover, Kiel, Mainz und Bremen werden Sehtests durchgeführt und passende Brillen aus einem Fundus recycelter Sehhilfen ausgegeben. So erhalten Betroffene nicht nur eine bessere Sicht, sondern auch ein Stück Lebensqualität und Selbstständigkeit zurück.
Barrierefreiheit muss mitgedacht werden
Der DBSV fordert, dass bei der Entwicklung und Gestaltung von Touchscreen-Geräten die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen von Anfang an berücksichtigt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Taktile Orientierungshilfen
- Hohe Kontraste und große Schriftgrößen
- Sprachausgaben und akustische Signale
- Einfache und intuitive Bedienoberflächen
Nur so kann gewährleistet werden, dass alle Menschen gleichberechtigt am digitalen Leben teilhaben können.
Fazit:
Der Sehbehindertentag 2025 erinnerte uns daran, dass Barrierefreiheit kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist – besonders für die Schwächsten in unserer Gesellschaft. MEHRBLICK leistete einen wichtigen Beitrag, um diese Barrieren abzubauen und Menschen mit Sehbehinderungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Weiterführende Informationen: