Frauen haben es auf der Straße schwerer

Anlässlich des heutigen Weltfrauentages 2021, möchten wir auf die erschwerten Bedingungen von obdachlosen Frauen aufmerksam machen.

Obdachlose Frauen sind in der Dunkelheit besonders gefährdet. ©pixabay

Wohnungslosigkeit wird oft als männliches Problem gesehen, jedoch sind rund 30 Prozent aller obdachlosen Menschen weiblich. In Deutschland sind die Frauen in den Fußgängerzonen oder Einkaufszentren kaum sichtbar, sie suchen eher zuerst Unterschlupf bei Freunden und Bekannten. Meist sind diese “Beziehungen auf Zeit” nicht von langer Dauer. Betroffene Frauen werden oft Opfer von Gewalt, Raub oder sexueller Nötigung.

Auch herrscht in der Obdachlosenszene eine starke Männer-Hierarchie, denen alleinstehende Frauen oft nicht gewachsen sind. Ein eigener Hund stellt für manche eine Hilfe als “Beschützer” dar. Allerdings sind Tiere nur in wenigen Obdachloseneinrichtungen zugelassen. Leider gibt es auch zunehmend Frauen mit Kindern, die in die Obdachlosigkeit geraten. Hier werden die Kinder notdürftig bei Freunden mitversorgt, damit es nicht auffällt, dass sie keinen festen Wohnsitz mehr haben. Auch in unseren Mehrblick-Sprechstunden sind diese Menschen aufgefallen.

Obdachlosenlotsen als Ausweg

Obdachlose Frauen sind seltener in Gruppen unterwegs. ©pixabay

Ein neues Hilfe-Projekt in Berlin zeigt gute Ansätze für einen Weg aus der Obdachlosigkeit. Ehemals Betroffene arbeiten als sogenannte “Obdachlosenlotsen”, die fair bezahlt werden und außerdem sozialversichert sind. Der Berliner Senat hat letztes Jahr 12 dieser Stellen geschaffen. Ein Beispiel, das auch für andere Städte nachahmenswert sein könnte.