In unserer Reihe „Engagiert mit MEHRBLICK“ stellen wir Ihnen bis zum Jahresende Mitarbeitende vor, die Ihren persönlichen Weg zu einem Ehrenamt beschreiben. Manchmal sind es die Eltern, die ein Vorbild waren, manchmal war es eine zufällige Begegnung, oder ein Zeitungsbericht. Aber immer ist es eine Bereicherung für die Gemeinschaft und für einen selbst. In einer Welt, die immer mehr zusammenwächst und doch oft entfremdet ist, bietet das Ehrenamt eine einzigartige Gelegenheit, etwas zu bewirken.

Bleibende Eindrücke nach jeder Sprechstunde
Seit November 2020 engagiert sich Sabine Will, gelernte Augenoptikmeisterin aus Berlin, für MEHRBLICK. Bereut hat sie die Zeit, die sie für die Mitarbeit bei den Brillen-Sprechstunden aufwendet, bisher noch nicht. Für Sie ist es wichtig „konkret etwas an die Gesellschaft zurückzugeben“.
In einem Interview der Fachzeitschrift „handwerk magazin“ (Ausgabe 07 / 2025) beschreibt sie, wie sie die gemeinnützige Organisation gefunden hat und wie sie die Eindrücke nach den Sprechstunden verarbeitet. Sabine Will findet Freitagstermine am besten, weil „sie sich nach der Sprechstunde meist nichts mehr vornehme, sie wolle dann allein sein und alles sacken lassen“. Der Kontakt mit den Betroffenen dauert im Durchschnitt nur 15 Minuten. Aber dennoch kann schon die harmlose Frage , ob bereits eine Brille getragen wurde, „die Tür zu einem tragischen Schicksal öffnen“, so beschreibt es Sabine Will.
Zusammenhalt im Team vor Ort
Sein eigenes Wissen einbringen, professionell arbeiten und direkte Hilfe bei den Menschen leisten, dass sind nur 3 Beweggründe für ehrenamtliches Mitwirken. Sabine Will schätzt die Unterstützung durch das Team und die Sozialarbeitenden vor Ort. Manchmal bedarf es einer sprachlichen Übersetzung oder auch einem Hinweis, dass bei dem momentanen Gesundheitszustand (Alkohol oder Drogen) eines Besuchers die Sehstärkenmessung nicht sinnvoll ist. In den sieben Jahren ihres Einsatzes bei MEHRBLICK, sagt sie, ist es aber noch nie zu gefährdenden Situationen gekommen. „Bei unseren Besuchern überwiegt die Dankbarkeit, dass wir versuchen ihnen zu besserem Sehen zu verhelfen“.
Engagement macht glücklich
Soziale Verantwortung zu übernehmen erzeugt bei uns Menschen die Ausschüttung von Glückshormonen. Dopamin, Endorphine, Serotonin und Oxytocin werden freigesetzt und senken gleichzeitig die Stresshormone. Dieses Phänomen ist wissenschaftlich belegt und wird durch die positive Wirkung auf die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden bestätigt.
Jede Stadt bietet inzwischen Portale für freiwilliges Engagement an. Auch die Nachfrage bei lokalen soziale Einrichtungen lohnt sich. Bundesweite Freiwilligenagenturen wie z.B. govolunteer.com oder „Aktion Mensch“ helfen dabei das Passende zu finden.