Von 10 auf 80 Prozent Sehvermögen

Eigentlich dauert es immer mindestens eine Woche, bis individuelle Brillengläser für MEHRBLICK angefertigt werden. Denn gutes Handwerk braucht seine Zeit. Manchmal gibt es aber auch Notfälle, da geht es schneller. So auch an jenem Samstag in Hamburg Volksdorf.

Lieber dicke Brillengläser als gar kein Sehvermögen ©MEHRBLICK

Entlassung nur mit Brille

Ein Hilferuf per E-Mail aus der Caritas Krankenstube am Hamburger Hafen erreichte Christiane Faude-Großmann, die Leiterin von MEHRBLICK. Sie hätten einen Patienten, der auf einem Auge blind sei und auf dem anderen Auge eine Dioptriestärke von +13,0 benötige. Sein aktuelles Sehvermögen beträge nur noch 10 Prozent. Eine eigene Brille habe er nicht und deshalb wollten die Krankenpfleger ihn ungern entlassen. Wäre der Mann krankenversichert, hätte man ihm sicher eine Augenoperation mit Laser vorgeschlagen. So können ihm aber nur extrem starke Brillengläser helfen, um sich wieder alleine in seinem Alltag zurechtzufinden.

Carina Rudolf und Holger Weiss haben diese Brille in nur 2 Stunden für MEHRBLICK angefertigt ©MEHRBLICK

Wertvolle Gläserspenden mit extrem hohen Werten

Dank vielseitiger Brillen- und Gläserspenden fand sich ein Gläserpaar für die entsprechende Dioptriestärke bei MEHRBLICK. Da das eine Brillenglas sehr schwer war, benötigt das andere Auge ein sogenantes “Ausgleichsglas” als Gegengewicht, damit die Brille nicht von der Nase rutscht. Christiane Faude-Großmann suchte noch eine passende Fassung dazu aus. Jetzt fehlte nur ein Optiker, der das Ganze passend einschleifen konnte.

Optikernetzwerk ist eine große Hilfe

Wie gut, dass das MEHRBLICK-Netzwerk so gut funktioniert. Holger Weiss und Karina Rudolf von Augenoptik Bernstiel aus Hamburg-Volksdorf zögerten nicht lange. “Wir schleifen dir das schnell ein, dann kannst du es direkt zu dem Patienten in die Krankenstube bringen” sagten sie. Dennoch waren die über zwei Zentimeter dicken Glasrohlinge nicht einfach in die Fassung zu bringen.

Nach nur 120 Minuten erhielt Faude-Großmann den Anruf, dass die Brille fertig sei. Dann ging es mit dem Auto in das ehemalige Hafenkrankenhaus zum bereits wartenden Patienten. Auch wenn das Foto aufgrund der Maske die Freude nicht zeigen kann, so war unser Mann einfach nur glücklich und sehr dankbar für diese schnelle Hilfe! Jetzt konnte er wieder fast alles erkennen und seiner Entlassung stand nun auch nichts mehr entgegen.